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Anfänge des Films in Europa:


Obwohl es schon vorher Erfindungen und Vorführungen von Filmen gab, wie etwa von Edison mit seinem Kinetoskop, wird die öffentliche Vorführung von Filmen der Brüder Louis und Auguste Lumière am 28. Dezember 1895 im Keller des Grand Café am Boulevard des Capucines in Paris, Frankreich, als Geburtsstunde des Films bezeichnet. Sie fand gegen Entgelt statt und spielte unerwartet viel Geld ein. An den wirtschaftlichen Erfolg dieser neuen Erfindung glaubte man aber dennoch nicht, wie aus der Antwort von Lumière sen. auf die Frage von Georges Méliès, ob er die Erfindung kaufen könne, hervorgeht. „Junger Mann, diese Erfindung ist nicht zu verkaufen, und für Sie wäre sie der Ruin. Man kann sie einige Zeit als wissenschaftliche Kuriosität ausbeuten, aber davon abgesehen besitzt sie keine kommerzielle Zukunft“ (Gregor, S. 13). Die Filme der Lumières zeigten vor allem Alltagsszenen, legendär sind die erste Filmkomödie „Der übergossene Gärtner“ und die „Ankunft eines Zuges“. Ab 1898 konzentrierten sie sich aber auf die Herstellung von Kameras und Projektoren.

Georges Méliès hatte mit seiner Firma Star Film sogar in den USA beträchtliche Erfolge. 1904 eröffnete er eine Filiale in New York, 1908 setzte er auf dem filmtechnischen Kongress die internationale Vereinheitlichung der Filmperforation durch.

Charles Pathé eroberte zwischen 1903 und 1909 das absolute Filmmonopol. Der Trust, den er bildete, verfügte über Rohfilmfabriken, Verleih- und Theaterketten. Pathé setzte auf Massenproduktion billiger Serienfilme, die genau die moralischen Werte seiner Zeit reflektierten und so dem Publikum entgegenkamen.
1910 wurde Pathé von der Société Gaumont überrannt, doch diese konnte sich auch nur bis zum ersten Weltkrieg halten. Mit dem ersten Weltkrieg war die Zeit des französischen Films zu Ende und die des Amerikanischen gekommen.

Um die Jahrhundertwende produzierten einige Pioniere wie William Paul, James Williamson und Cecil Hepworth in England Filme primär für den eigenen Markt, doch mit dem Aufstieg Pathés und dem Aufstieg Hollywoods konnten sie nicht mithalten.

In Italien etablierte sich erst 1905 mit der Gesellschaft Cines eine eigene Filmproduktion. Die Produktionen behandelten vorwiegend historische Themen, wie „Die Einnahme von Rom“ oder „Die letzten Tage von Pompeji“ und wurden pompös inszeniert. Der Film „Cabiria“ von Giovanni Pastrone wurde in New York ganze sechs Monate gespielt. Während des Krieges bildete sich ein Kult um die Filmdiven, doch mit Mussolini war die Ära des italienischen Film zu Ende.

Die Kriegswirrnisse kamen der Nordisk Film Compagni des Dänen Ole Olsen zugute. Allerdings sperrten die Alliierten 1914 die Einfuhr der Filme der Nordisk Film, da diese mit deutschem Kapital arbeitete.

In Deutschland waren die Brüder Skladanowski schon vor 1900 in der Filmproduktion aktiv, doch erreichte sie nie den Standard der französischen und italienischen Produktionen. Erst im ersten Weltkrieg wurde von der Regierung die Bedeutung des Film erkannt und somit 1917 aus den Filmgesellschaften Meßter, PAGU und der deutschen Nordisk die Ufa (Universum Film AG) gegründet.

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